Vorwürfe gegen Marvel: Miese Special-Effects wegen Crunch und Ausbeutung?

Gerade erst erschien mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania der mittlerweile bereits 31. Kinofilm des Marvel Cinematic Universe. Und obwohl es sich bei den Superhelden-Filmen aus dem Hause Disney im Regelfalls um mitreißende Kassenschlager im Bereich des Popcorn-Kinos handelt, scheint sich eine gewisse Ermüdungserscheinung beim Publikum breitzumachen. Von Buh-Rufen im Kinosaal im Anschluss der Vorstellung, über nachlassendes Zuschauerinteresse, bis hin zu schlechten Bewertungen im Internet: Das dritte Abenteuer des Ameisenmanns kann offenbar viele Fans nicht überzeugen. Und jetzt werden auch noch schwere Vorwürfe von Mitwirkenden gegenüber Marvel laut.

Marvel: Wieso sehen die Spezial-Effekte in Ant-Man 3 so mies aus?

Spezial-Effekte aus dem Computer erschaffen im besten Fall eine Illusion für das Publikum, welche mit konventionellen Mitteln nicht möglich gewesen wäre. In einer realen Welt fallen sie idealerweise nicht auf, in Fantasy-Welten überzeugen sie durch ihre Technik und Kreativität, wie beispielsweise in Avatar: The Way of Water.

In dieser Hinsicht setzt sich Ant-Man and the Wasp: Quantumania zwischen die berühmten, sprichwörtlichen Stühle. Praktische Effekte in der "realen" Welt, wie das Schrumpfen oder das Anlegen des Anzugs stehen der künstlichen "Kulisse" des Quantum Realms gegenüber, einer Dimension wie aus einem Videospiel.

Und trotz Millionenbudget mag man sich als Zuschauer ab und an verwundert die Augen reiben, wie lausig die Special-Effects selbst bei den Profis von Marvel teilweise aussehen. Mitwirkende bei Ant-Man 3 haben dafür eine plausible Erklärung: Der Film war Disney einfach nicht wichtig genug.

Vorwürfe gegen Marvel: Menschliche Ausbeutung führt zu schlechten Spezial-Effekten

Wie drei VFX Artists anonym in einem Interview verraten, räumten die Verantwortlichen bei Disney und Marvel dem aktuellen Blockbuster Ant-Man 3 offenbar nur eine untergeordnete Priorität ein. Die Mitarbeiter, die für das Modellieren von digitalen Welten und den darin enthaltenen Objekten zuständig waren, berichten von Geld- und Personalmangel.

Black Panther: Wakanda Forever wurde in Sachen Budget und Ressourcen offenbar deutlich bevorzugt. Dies sei zwar aufgrund der Aussicht auf einen riesigen Erfolg nachvollziehbar, beeinträchtigte jedoch die Produktion von Ant-Man 3 im erheblichen Maße. So wurde anscheinend noch während der Fertigstellung vieles umgeworfen, um weniger Action und Spezial-Effekte zeigen zu müssen.

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Dies führte offenbar nicht nur zu großen Frustmomenten innerhalb der Belegschaft. Die Mitarbeiter schufteten bis zum Burnout, um das Ergebnis halbwegs annehmbar hinzukriegen. Dass Disney aus Gier, trotz der zur Verfügung stehenden Millionen, in Sachen Spezial-Effekten und somit auch bei den Mitarbeitern und ihren Arbeitsbedingungen mutmaßlich einspart, ist laut den ehemaligen Mitarbeitern in der VFX-Branche leider üblich. Crunch, hoher Druck und die Angst, auf eine Abschuss-Liste gesetzt zu werden, seien gang und gäbe.

Quelle: Vulture